- GV TOP 3: Situation in Myanmar

Inhaltshinweise: Militärgewalt; Diskriminierung ethnischer Minderheiten; humanitäre Krise
Kurzzusammenfassung
Myanmar befindet sich seit dem Militärputsch 2021 in einer tiefen Krise. Das Militär hat die demokratisch gewählte Regierung gestürzt und regiert das Land mit harter Hand. Menschenrechtsverletzungen wie Verhaftungen, Folter und Mord sind an der Tagesordnung. Protestbewegungen wie die People’s Defense Forces (PDF) kämpfen für Demokratie, doch der Konflikt hat das Land gespalten und die Lebensbedingungen vieler Menschen stark verschlechtert. Mehr als eine Million Menschen sind auf der Flucht, viele davon in Nachbarländer wie Thailand, wo sie oft unter schwierigen Bedingungen leben. Ethnische Minderheiten wie die Rohingya sind von systematischer Diskriminierung und Vertreibung betroffen; die UN hat die Verbrechen an ihnen als Völkermord eingestuft. Internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm (WFP) und UNICEF leisten humanitäre Hilfe, sind jedoch chronisch unterfinanziert. Gleichzeitig blockieren Länder wie China und Russland politische Maßnahmen im UN-Sicherheitsrat. Myanmar hat zudem strategische Bedeutung für Akteure wie China, was eine einheitliche internationale Reaktion erschwert. Langfristige Lösungen erfordern politische Dialoge, die Schaffung demokratischer Strukturen und internationale Unterstützung beim Wiederaufbau. Länder wie Indien und Indonesien könnten eine Vermittlerrolle einnehmen. Es bleibt jedoch herausfordernd, zwischen den Interessen der verschiedenen Akteure zu vermitteln und humanitäre Hilfe effektiv zu leisten.
Einleitung
Myanmar befindet sich seit dem Militärputsch im Jahr 2021 in einer tiefen Krise. Die damalige Regierung, die demokratisch gewählt wurde, wurde gestürzt und das Militär übernahm die Macht. Seitdem leidet das Land unter extremer Gewalt, Armut und politischer Instabilität. Menschen protestieren gegen die Militärregierung, werden aber häufig verhaftet, verletzt oder sogar getötet. Millionen Menschen kämpfen ums Überleben, weil sie keinen Zugang zu Nahrung, Wasser oder medizinischer Versorgung haben.
Besonders betroffen sind die 130 ethnischen Minderheiten wie die Rohingya. Diese muslimische Minderheit wurde über Jahre systematisch verfolgt und aus ihrer Heimat vertrieben. Die Vereinten Nationen (UN) bezeichnen die Verbrechen gegen die Rohingya als Völkermord. Doch auch viele andere Gruppen in Myanmar leiden unter den Folgen des Konflikts.
Die internationale Gemeinschaft hat versucht, zu helfen. Organisationen wie UNICEF und das Welternährungsprogramm (WFP) leisten humanitäre Hilfe, während die UN Resolutionen verabschiedet hat, die das Militär zum Rückzug auffordern. Trotzdem gibt es große Herausforderungen: Russland und China blockieren Maßnahmen im UN-Sicherheitsrat, und die Lage im Land wird immer komplizierter.
Hintergrund und Grundsätzliches
Myanmar ist ein Land in Südostasien, das früher als Burma bekannt war. Es erlangte 1948 die Unabhängigkeit von Großbritannien. Doch seitdem ist das Land immer wieder von Konflikten und Militärherrschaft geprägt.
Insbesondere handelt es sich dabei um ethnische Konflikte. Das Land hat über 130 Volksgruppen, von denen einige wie die Shan, Karen und Kachin mehr Rechte und Autonomie fordern. Die Rohingya, eine muslimische Minderheit, leiden besonders stark. Viele von ihnen wurden verfolgt, aus ihrer Heimat vertrieben oder getötet. Seit 2017 mussten hunderttausende Rohingya nach Bangladesch fliehen. Die UN und andere Organisationen sprechen von einem Völkermord.
Obwohl es seit Jahrzehnten Konflikte gibt, gab es auch Hoffnung. 2015 fanden in Myanmar freie Wahlen statt, bei denen die Nationale Liga für Demokratie (NLD) unter der Führung von Aung San Suu Kyi einen klaren Sieg errang. Es schien, als könnte Myanmar auf einen demokratischen Weg zurückkehren. Doch das Militär, das seit der Unabhängigkeit eine zentrale Rolle im Land spielt, wollte seine Macht nicht abgeben.

Im Februar 2021 stürzte das Militär die gewählte Regierung und übernahm die Kontrolle. Es rechtfertigte den Putsch mit angeblichem Wahlbetrug, obwohl internationale Beobachter*innen diese Behauptung zurückwiesen. Seitdem regiert das Militär mit harter Hand.
Die wirtschaftliche Situation in Myanmar hat sich durch den Konflikt und die COVID-19-Pandemie massiv verschlechtert. Millionen Menschen leben in extremer Armut. Besonders in ländlichen Gebieten fehlt es an Nahrung, sauberem Wasser und Gesundheitsversorgung. Internationale Sanktionen und der Verlust von Investitionen haben die Lage noch weiter verschärft.
Auch geografisch ist Myanmar wichtig. Das Land liegt zwischen Indien, China und Südostasien und ist daher von strategischer Bedeutung. Doch genau diese Lage macht es auch schwierig, internationale Lösungen zu finden: Länder wie China und Russland unterstützen die Militärregierung oder blockieren Maßnahmen im UN-Sicherheitsrat.
Um die Situation zu verbessern, ist es wichtig, die verschiedenen Akteure zu verstehen: das Militär, die oppositionellen Gruppen wie die People's Defense Forces (PDF), ethnische Minderheiten und die internationale Gemeinschaft. Ihre unterschiedlichen Interessen machen den Konflikt so komplex.
Widersacher*innen sind so zahlreich wie unterschiedlich. Die Militärregierung Myanmars bezeichnet sich als State Administrative Council. Sie ist international, aber nicht überall anerkannt. Das Europäische Parlament zum Beispiel versteht das National Unity Government (NUG) als legitime Regierung Myanmars. Darüber hinaus pflegt es zahlreiche Auslandsvertretungen. Die Vereinten Nationen erkennen die Militärregierung in Myanmar derzeit nicht als offizielle Vertretung des Landes an.
Die größten Unterstützerstaaten des SAC sind Russland und China. Russland ist der Hauptlieferant von Rüstungsgütern an das Regime und hat dessen Streitkräfte bei der Ausbildung von Kampfpilot*innen unterstützt. Auch die Volksrepublik China unterstützt den SAC sowohl diplomatisch als auch mit Waffen. Diese Unterstützung ist allerdings nicht unkritisch und hat schon darunter gelitten, dass unter den Augen des Regimes chinesische Bürger*innen zu Opfern von Menschenhandel wurden.
Aktuelles
Die Lage in Myanmar hat sich seit dem Putsch 2021 weiter verschlechtert. Proteste gegen die Militärregierung werden mit Gewalt unterdrückt und Widerstandsbewegungen wie die People’s Defense Forces (PDF) kämpfen weiterhin für eine Redemokratisierung. Doch der Konflikt hat das Land tief gespalten und die Lebensbedingungen vieler Menschen verschlechtert.
Mehr als eine Million Menschen sind auf der Flucht. Viele von ihnen suchen Schutz in Nachbarländern wie Thailand, doch auch dort stoßen die Aufnahmeländer an ihre Grenzen. Flüchtlinge leben oft unter schwierigen Bedingungen, ohne Zugang zu ausreichender Nahrung, Bildung oder medizinischer Versorgung.
Internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm (WFP) und UNICEF versuchen, humanitäre Hilfe zu leisten. Sie stellen Nahrung, sauberes Wasser und medizinische Versorgung bereit. Doch die Hilfsprogramme sind chronisch unterfinanziert und die UN stoßen bei politischen Maßnahmen auf Blockaden, vor allem durch Länder wie China und Russland im UN-Sicherheitsrat.
Gleichzeitig wird der Konflikt immer internationaler. Myanmar hat strategische Bedeutung, insbesondere für China, das im Land wirtschaftliche Interessen verfolgt. Dies erschwert eine einheitliche internationale Reaktion.

Probleme und Lösungsansätze
Menschenrechtsverletzungen
Problem: Das Militär begeht schwere Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, darunter Folter und Mord. Dies schafft Angst und verhindert jede politische Veränderung.
Lösungsansatz: Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die USA und die EU, setzt auf Sanktionen und diplomatischen Druck, um das Militärregime zu isolieren und zu einem Ende der Gewalt zu bewegen. Die Vereinten Nationen (UN) fordern die Einrichtung eines internationalen Tribunals zur Rechenschaftslegung der Verantwortlichen. Gleichzeitig bieten Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International Unterstützung und überwachen die Lage vor Ort.
Steigende Zahl der Binnenflüchtlinge (IDPs) und humanitäre Not
Problem: Die anhaltenden Konflikte haben zu Millionen von Binnenflüchtlingen geführt.
Lösungsansatz: Humanitäre Organisationen wie UNICEF und das Welternährungsprogramm (WFP) leisten vor Ort Hilfe, indem sie Nahrungsmittel, sauberes Wasser und medizinische Versorgung bereitstellen. Jedoch sind die Ressourcen begrenzt und es gibt große Herausforderungen im Zugang zu den betroffenen Gebieten. Um eine nachhaltige Lösung zu finden, fordert die internationale Gemeinschaft eine verstärkte humanitäre Finanzierung und den Ausbau des Zugangs zu schwer erreichbaren Gebieten. Die ASEAN-Länder, insbesondere Thailand und Bangladesch, haben Flüchtlinge aufgenommen und unterstützen mit internationalen Partner*innen die Hilfe vor Ort.
Wirtschaftliche Instabilität und Armut
Problem: Die politische Instabilität hat die Wirtschaft schwer getroffen und Millionen in Armut gestürzt.
Lösungsansatz: Entwicklungszusammenarbeit durch Länder wie Japan, Australien und internationale Institutionen wie die Weltbank könnte langfristige Hilfe leisten. Diese Hilfe könnte in den Wiederaufbau der Infrastruktur, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Programme zur Förderung der landwirtschaftlichen Produktivität investiert werden.
Gewalt gegen ethnische Minderheiten und systematische Verfolgung der Rohingya
Problem: Seit der Militäroffensive 2017, bei der über 730.000 Rohingya nach Bangladesch flohen, sind diese weiterhin systematischer Diskriminierung, Vertreibung, Enteignung, sexueller Gewalt und Massenmorden ausgesetzt, während ihre Staatsbürgerschaft in Myanmar verweigert wird. Im Januar 2024 beantragte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen Myanmars Militärchef Min Aung Hlaing wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, doch die Gewalt gegen die Rohingya hält an.
Lösungsansatz: Bangladesch und Indien sind aktiv in der Aufnahme und Hilfe der Rohingya involviert, und internationale Akteure wie die UN sollten verstärkt Druck auf Myanmar ausüben, damit die Rohingya sicher zurückkehren können und ein friedliches Leben in einem sicheren Umfeld ermöglicht wird.
Zerstörung von Infrastruktur und Naturkatastrophen
Problem: Am 14. Mai 2023 traf der Zyklon Mocha nördlich von Sittwe, Myanmar, auf Land. Die Kombination aus extremen Windgeschwindigkeiten und einer Sturmflut von über 3 Metern Höhe verursachte in der Küstenregion Rakhine verheerende Schäden. Die Stadt Sittwe wurde überschwemmt, Strom- und Telekommunikationsmasten wurden zerstört, Bäume entwurzelt und zahlreiche Häuser beschädigt oder zerstört.
Lösungsansätze: Internationale Hilfe ist notwendig, um den Wiederaufbau von Krankenhäusern, Schulen und Häusern zu finanzieren. Japan und Australien haben bereits Programme zur Unterstützung des Wiederaufbaus gestartet. Diese Länder sowie internationale Organisationen wie die Weltbank könnten auch in den Wiederaufbau von landwirtschaftlichen Flächen und Straßen investieren. Der Fokus sollte auf nachhaltiger Infrastruktur liegen, die zukünftige Katastrophen abmildern kann.
Mangel an politischer Lösung und Dialog zwischen den Konfliktparteien
Problem: Seit dem Putsch hat sich Myanmar von einer fragilen Demokratie wieder in eine autoritäre Militärdiktatur verwandelt, Korruption und Machtmissbrauch durch das Militär verhindern Reformen.
Lösungsansatz: Die Militärregierung verweigert den Dialog mit der NUG und anderen politischen Akteuren. Ein Lösungsansatz wäre die Förderung eines politischen Dialogs, in dem die UN als Vermittler auftritt. Indien und Indonesien könnten dabei als neutrale Parteien eine aktive Rolle übernehmen. ASEAN könnte eine Plattform für Gespräche zwischen der Militärregierung und der Opposition schaffen und die internationale Gemeinschaft zu einer einheitlichen Haltung drängen. Langfristig könnte dies zu einer politischen Lösung führen, die die Rückkehr zu einem demokratischen Myanmar ermöglicht.
Punkte zur Diskussion
- Wie kann die internationale Gemeinschaft sicherstellen, dass Binnenflüchtlinge in Myanmar ausreichend versorgt werden, und welche Rolle sollten Nachbarländer und Hilfsorganisationen dabei spielen?
- Welche wirtschaftlichen Maßnahmen könnten Myanmar helfen, sich von der Krise zu erholen (Arbeitslosigkeit steigt, Preise explodieren, und ausländische Investoren ziehen sich zurück) und wie kann verhindert werden, dass Hilfen durch Korruption verloren gehen?
- Wie kann der Schutz der Rohingya verbessert werden, und welche politischen Lösungen gibt es für eine sichere Rückkehr oder eine dauerhafte Integration?
- Wie kann Myanmar widerstandsfähigere Infrastruktur entwickeln, um Naturkatastrophen wie Zyklone in Zukunft besser zu bewältigen und ihre Folgen zu minimieren?
- Welche diplomatischen Ansätze könnten dazu beitragen, einen Dialog zwischen der Militärregierung und der Opposition zu ermöglichen und langfristig eine friedliche Lösung für Myanmar zu finden?
Für die Recherche
Die Recherche zur Lage in Myanmar erfordert die Nutzung verschiedener Quellenarten, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Empfohlen werden:
Primärquellen: UN-Dokumente wie Resolutionen und Berichte des Sicherheitsrats bieten offizielle Positionen und rechtliche Rahmenbedingungen. Auf der UN-Website oder speziellen Plattformen wie ReliefWeb (https://reliefweb.int/) finden sich aktuelle Updates.
Sekundärquellen: Berichte von NGOs wie Amnesty International oder Human Rights Watch dokumentieren Menschenrechtsverletzungen und analysieren die Lage kritisch.
Statistiken und Indizes: Der Sustainable Development Report bietet umfassende Daten zur Umsetzung der SDGs. Für Wirtschaftsdaten ist die Weltbank eine wertvolle Quelle.
Lokale Medien: Websites wie The Irrawaddy oder Myanmar Now geben Einblicke in die Situation vor Ort, sind jedoch teilweise eingeschränkt zugänglich.
Wissenschaftliche Artikel: Publikationen in Zeitschriften wie dem Asia-Pacific Journal analysieren die geopolitischen und historischen Aspekte des Konflikts.
Suchbegriffe: Empfohlene Begriffe für Suchmaschinen sind „Myanmar conflict 2023“, „UN Myanmar reports“, „Rohingya crisis“, „SDGs in Myanmar“, „military junta Myanmar“.
Achtet auf die Aktualität und Glaubwürdigkeit der Quellen. Für eine ausgewogene Perspektive sollten auch regionale Stimmen und lokale NGOs einbezogen werden. Achtung: viele Suchergebnisse zeigen Gewalt, passt beim Recherchieren also auf euch auf, recherchiert ggf. zusammen mit anderen und sucht euch Hilfe, wenn ihr welche braucht.
Lexikon
- ASEAN: regionale Organisation, die am 8. August 1967 gegründet wurde. Sie besteht derzeit aus zehn Mitgliedsländern in Südostasien: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Ziel der ASEAN ist es, die wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu fördern und die regionale Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten.
- Binnenflüchtlinge: Menschen, die innerhalb ihres eigenen Landes gezwungen sind, aufgrund von Konflikten, Naturkatastrophen oder anderer Bedrohungen für ihre Sicherheit ihre Heimat zu verlassen und daher nicht offiziell unter die Definition eines Flüchtlings fallen und damit auch von internationalem Recht, das Flüchtlinge betrifft, nicht geschützt werden.
- Föderalismus: Ein politisches System, bei dem die Macht zwischen einer zentralen Regierung und regionalen Einheiten wie Bundesstaaten oder Provinzen geteilt wird, sodass diese weitgehende Selbstverwaltung genießen.
- Internationale Sanktionen: Strafmaßnahmen, die von einer oder mehreren Nationen gegen ein Land oder eine Organisation verhängt werden, um diese zu bestimmten politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Handlungen zu zwingen. Sie umfassen oft Handelsverbote, Reisebeschränkungen oder das Einfrieren von Vermögen.
- Investitionen: Der Einsatz von Kapital, Zeit oder Ressourcen mit der Erwartung eines späteren Gewinns oder Vorteils, häufig im wirtschaftlichen Kontext, z. B. bei Infrastrukturprojekten oder Unternehmen.
- Korruption: Missbrauch von Machtpositionen für persönlichen Vorteil, z. B. durch Bestechung oder Veruntreuung öffentlicher Gelder, oft auf Kosten von Transparenz und Gerechtigkeit in Verwaltung und Politik.
- Mikrokredite: Kleine Kredite, die insbesondere einkommensschwachen Menschen oder Gruppen gewährt werden, um deren wirtschaftliche Eigenständigkeit und Entwicklung zu fördern. Sie sind häufig Teil von Programmen zur Armutsbekämpfung.
- Militärputsch: Ein gewaltsamer Umsturz einer Regierung durch das Militär, oft begleitet von der Aussetzung verfassungsrechtlicher Bestimmungen und der Errichtung einer Militärregierung.
- NUG (National Unity Government): Exilregierung in Myanmar, die sich nach dem Militärputsch von 2021 gebildet hat. Sie besteht aus abgesetzten Politikern, Aktivisten und ethnischen Vertretern und sieht sich als rechtmäßige Regierung, die die Militärherrschaft bekämpft und Demokratie in Myanmar wiederherstellen will.
- PDF (People’s Defense Forces): Bewaffnete Widerstandsbewegung in Myanmar, die sich nach dem Putsch von 2021 gegen die Militärregierung gebildet hat. Sie setzt sich aus verschiedenen Gruppen zusammen, die für Demokratie und die Rechte ethnischer Minderheiten kämpfen.
- Rohingya: Eine muslimische Minderheit in Myanmar, die ethnischen Säuberungen und systematischer Diskriminierung ausgesetzt ist. Viele von ihnen wurden aus ihrer Heimat vertrieben und leben in Lagern in Bangladesch oder anderen Ländern.
- SAC (State Administration Council): Militärregierung Myanmars, die nach dem Putsch am 1. Februar 2021 die Macht übernommen hat. Sie wird von General Min Aung Hlaing geführt und regiert das Land mit repressiven Maßnahmen, darunter die Unterdrückung von Protesten, die Inhaftierung politischer Gegner*innen und die Einschränkung von Meinungs- und Pressefreiheit.
- Sanktionen: Maßnahmen wie Handelsbeschränkungen, das Einfrieren von Vermögen oder Reiseverbote, die von Staaten oder internationalen Organisationen genutzt werden, um Druck auf andere Länder oder Einzelpersonen auszuüben.
- UNICEF: Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, das weltweit für die Rechte von Kindern eintritt und Programme in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Schutz vor Gewalt umsetzt.
- Völkermord: Die absichtliche und systematische Zerstörung einer nationalen, ethnischen, rassifizierten oder religiösen Gruppe, oft durch Tötungen, Vertreibungen oder kulturelle Auslöschung. Es gilt als eines der schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ist international geächtet.
- Weltbank: Eine internationale Finanzinstitution, die Entwicklungsprojekte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen unterstützt, um Armut zu verringern und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.
- WFP (World Food Programme): Die führende UN-Organisation für die Bekämpfung von Hunger. Sie liefert Nahrungsmittelhilfe in Krisengebieten und fördert langfristige Programme zur Ernährungssicherheit.
- Zyklon: Ein starkes tropisches Wirbelsturmwetterphänomen, das mit extremen Winden, Regen und Fluten einhergeht. Zyklone treten häufig in Südostasien auf und verursachen erhebliche Schäden an Infrastruktur und Lebensgrundlagen.
Quellenangaben
UNDP (2022). Berichte zur nachhaltigen Entwicklung in Myanmar. UNDP Myanmar Report.https://www.undp.org/de/germany/publikationen/bericht-ueber-die-menschliche-entwicklung-2022. Beschreibt konkrete Entwicklungsprojekte und Friedensförderungsmaßnahmen. (Sprache: Englisch)
Vereinte Nationen (2021). Resolution zur Lage in Myanmar. A/RES/75/287. https://unwatch.org/wp-content/uploads/2021/08/A_RES_75_287_E.pdf. Die Resolution verurteilt den Militärputsch und fordert die Rückkehr zur Demokratie. Sie liefert die offizielle Position der UN und gibt Einblick in die internationalen Bemühungen. (Sprache: Englisch)
World Food Programme (WFP) (2025): https://www.wfp.org/countries/myanmar
Amnesty International: Jahresbericht zu Menschenrechtsverletzungen in Myanmar. Bericht 2022/2023. https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-report/myanmar-2022
Bundeszentrale für politische Bildung (2020): https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/54586/birma-myanmar/
Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte (OHCHR) (2024). Myanmar. https://www.ohchr.org/en/countries/myanmar
COP27 (2024). Bericht zum globalen Klima-Risiko-Schutzschirm. Initiative der G7 und V20. https://www.bmz.de/de/aktuelles/aktuelle-meldungen/v20-und-g7-einigung-absicherung-gegen-klimarisiken-125784
Human Rights Watch: Myanmar Events of 2022. World Report 2022/2023. https://www.hrw.org/world-report/2023/country-chapters/myanmar
Myanmar Now (2024): https://myanmar-now.org/en/news/category/in-depth/analysis/ Bietet Einblicke in lokale Widerstandsbewegungen und die Perspektiven ethnischer Gruppen. (Sprache: Englisch)
ReliefWeb (2023): Bietet umfassende Daten und Berichte zu den humanitären Bemühungen und den Bedürfnissen der Bevölkerung in Myanmar. (Sprache: Englisch) https://reliefweb.int/report/myanmar/myanmar-humanitarian-needs-and-response-plan-2024-december-2023-enmy.
Sustainable Development Report (2024) : Fortschritte und Rückschritte bei der Erreichung der SDGs. https://www.2030agenda.de/de/article/sdg-bericht-der-vereinten-nationen-2024